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Analyse : Intuitive Bedienung | ||
Das intuitive Bedienen (intuitiv = eingebend, unterbewusst erschließend) ist zum Schlagwort avanciert und verspricht ein blindes Verständnis im Handling von Produkten. Digitale Geräte arbeiten schon lange mit den Analogien zu uns bekannten Umfeldern, vom „Schreibtisch“ mit „Papierkorb“ bis zum „Marktplatz“ für Transaktionen. |
Allein die Bedienung, also das „Greifen“ des Papiers auf diesem Schreibtisch oder das „Leeren“ des Papierkorbes entzieht sich unserer analogen Welt. Es fehlt die Haptik, die begreifbare, reale Kubatur oder der Geruch. Diese sinnliche Dimension verrät uns in vielen Lebenslagen, wie ein Gegenstand im nächsten Moment reagiert. | |
Analyse : ... sich ein Bild machen |
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Ob analoge (biologische) oder digitale (technische) Strukturen komplexer sind oder effizienter kann nicht generell beantwortet werden. Im Zusammenhang einer Bewertung des Bedienkomforts einer Maschine ist vielleicht nicht die Effizienz analoger Strukturen, sondern höchstens die Verständlichkeit für den Menschen (durch analoge Muster oder erlernte Bilder) vorteilhafter. |
Natürlich ist die „Gestaltlosigkeit“ digitaler Geräte (das Verschwinden der Dinge), durch ihre Kleinheit und ihre stereotypen Layouts, maßgeblich an diesem Phänomen beteiligt. Die Gestalt von Handys, Organizern, MP3-Playern oder Digicams unterscheidet sich nur in den Details von den ersten Taschenrechnern. Da wir uns aber nicht nur Bilder machen wollen, weil wir zu Dingen eine Beziehung über sinnliche Wahrnehmung aufbauen, sondern Bilder brauchen, um uns zu orientieren, stellen wir Defizite fest. Wer uns heute Bilder liefern kann, durch Marketing oder den Einsatz neuer Medien, erreicht uns überwiegend mit Emotionen und Sinnlichkeit. Die übermächtige Herrschaft von Image und Marke kompensiert das Schwinden der Bilder und wird zum neuen Ankerpunkt in der pluralistischen Designwelt. |
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